Sauberkeit und Gespräche für Obdachlose mit Ithaka Laundry
Das griechische Startup Ithaka Laundry hat einen mobilen Waschservice für Obdachlose entwickelt. Mehrmals pro Woche begibt sich das junge Team in ihrem Van, der mit zwei Waschmaschinen und zwei Trocknern ausgestattet ist, auf Tour durch die Straßen Athens. Für die obdachlosen Menschen ist dieser Service eine Chance zu einem besseren Leben durch mehr Würde und Selbstwertgefühl.
Linus (Name wurde von der Redaktion geändert) lebt in der griechischen Hauptstadt und ist seit zehn Monaten obdachlos. Wenn er bis vor wenigen Wochen tagsüber durch die Straßen gezogen ist, sich hier und da etwas zu essen und zu trinken gesucht hat, sah er die Scheu und Abneigung in den Augen der Vorbeiziehenden. Ein Grund dafür war seine schmutzige Kleidung. Er kann es nachvollziehen und erinnert sich noch selbst sehr gut, was er früher über die Menschen, die keine feste Bleibe haben, gedacht hat.
Aber Linus hat Glück. Er gehört zu denjenigen, die den Waschservice von Ithaka Laundry nutzen. Jeden Mittwoch Vormittag nimmt er seine schmutzigen Sachen und läuft zu dem unscheinbaren, weißen Van. Eine Wäsche dauert 30 Minuten. Während die Waschmaschine fleißig Runden dreht, unterhält sich Linus mit dem Team von Ithaka Laundry. Auf diese Gespräche freut er sich jede Woche. Er hofft nun, mit der sauberen Wäsche kleinere Jobs durchführen zu können und sich somit nach und nach wieder ein Leben mit einem festen Wohnsitz leisten zu können.
Gründer Thanos mit seinem Team von Ithaka Laundry (Photo: Thodoris Markou, Oneman.gr)
Genau so stellt es sich Thanos Spiliotopoulos vor, Gründer und Leiter des Projekts Ithaka Laundry: „Our inspiration was to do create something that would create shared value for everyone (The homeless, the city, our team) during these times of economic and social crisis.“ Laut seinen Angaben gibt es in Athen 1500 Menschen, die auf der Straße leben. Offiziell gibt es sogar 17.700 ohne einen gemeldeten Wohnsitz. Der Bedarf einer Waschmöglichkeit für diese Menschen ist daher sehr hoch.
Gemeinsam mit dem Ingeneur Fanis und der Designerin Andili hat Thanos aus einem Van ein mobiles Waschcenter gebaut. Die Mobilität hält die Kosten niedrig, da sie keine Miete oder ähnliche Betriebskosten finanzieren müssen. Und natürlich können sie auf diese Weise viele Menschen erreichen, die oft ihre Positionen nicht verlassen. Das Wasser und den Strom für die Waschmaschinen erhält Ithaka Laundry direkt von den städtischen Gemeinden. Das Businessmodell sieht ein Corporate Social Responsibility Programm für interessierte Unternehmen vor.
Über die Webseite kann man sich bei Ithaka Laundry melden und das Team ehrenamtlich unterstützen. Vielleicht gibt es bald noch mehr mobile Waschcenter in Athen und in anderen Städten. Wir von social spotlights wünschen dem Team von Ithaka Laundry weiterhin viel Erfolg bei ihrem unterstützenswerten Projekt.
Übrigens: In Australien gibt es mit Orange Sky Laundry eine ähnlich funktionierende Initiative. Nachahmer sind ausdrücklich gewünscht.
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